Von Grado nach Velden
Von der Adria in die Alpen – Mit dem Gravelbike auf dem Alpe-Adria-Radweg
Untergrund: Bahntrasse/Asphalt & Feinschotter
Route: Alpe-Adria Radweg
Die zweitägige Gravelbike-Tour führte mich vom Meer bis in die Berge: von Grado an der italienischen Adriaküste über Gemona und Tarvisio bis zum Wörthersee. Der Alpe-Adria-Radweg verläuft hier zu großen Teilen auf einer ehemaligen Bahntrasse, gleichmäßige Steigungen, viele Viadukte und Tunnel, weite Blicke: ideal für Genussradeln mit Rhythmus.
1. Etappe – Von Grado nach Gemona del Friuli
110 Kilometer | 532 Höhenmeter
Der Morgen in Grado war ein goldenes Versprechen: stilles Meer, klare Luft, die Lagune im ersten Licht. Kaum auf dem Alpe-Adria-Radweg, glitt ich über Dämme und ruhige Landstraßen ins Hinterland. Hinter Aquileia und Palmanova wurde die Landschaft weit und leicht hügelig; Asphalt wechselte mit feinem Schotter, perfektes Terrain für das Gravelbike.
Espresso-Stopps in kleinen Dörfern, zirpende Grillen, das stetige Surren der Reifen: Kilometer wurden zu einem ruhigen Takt. Am Horizont zeichneten sich die Julischen Alpen ab, und mit jedem leichten Anstieg nahm die Vorfreude zu. Am späten Nachmittag rollte ich nach Gemona del Friuli ein, Gassen aus hellem Stein, Bergkulisse zum Greifen nah. 110 Kilometer, 532 Hm und der perfekte Ort für Pasta, ein Glas Friulano und Vorfreude auf den alpinen Abschnitt.
2. Etappe – Von Gemona über Tarvisio nach Velden am Wörthersee
117 Kilometer | 922 Höhenmeter
Kühle Bergluft, klares Licht, ein sanfter, kontinuierlicher Anstieg: Von Gemona führt die Trasse hinauf in die Julischen Alpen, gleichmäßig, fließend, stets begleitet von Wäldern, Bächen und dem Echo alter Bahnhöfe. Lange Tunnel, elegante Viadukte und das Spiel aus Schatten und Sonne gaben dem Vormittag einen Hauch Abenteuer.
Richtung Tarvisio wird die Szenerie hochalpin: dichter Wald, Felswände, weite Täler. Hinter der Grenze öffnet sich das Gailtal, und der Radweg schwingt leicht bergab, Kurven, die zum Rollen einladen. Ein kurzer Stopp am Faaker See, dann die finale Passage Richtung Wörthersee. In Velden empfing mich türkisblaues Wasser und spätnachmittägliche Wärme: 117 Kilometer, 922 Hm, und das gute Gefühl, Meer und Berge in nur zwei Tagen miteinander verbunden zu haben.